Mit etwa einer Million Betriebe und über 130 anerkannten Berufen, die das Bild einer starken und vielseitigen Branche prägen, bildet das Handwerk das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Aber wie steht es 2025 um das Einkommen von Handwerkern? Dieser Gehaltsatlas gibt einen umfassenden Überblick über die aktuellen Verdienstmöglichkeiten, zeigt regionale Unterschiede und erklärt, welche Faktoren das Gehalt in den jeweiligen Gewerken beeinflussen. Gleichzeitig erfährst Du, welche Karrierewege und Perspektiven das Handwerk momentan bietet.
Durchschnittsgehälter nach Handwerksberufen
Je nach Beruf fallen die Verdienstmöglichkeiten im Handwerk sehr verschieden aus, und genau das macht einen Blick auf die Zahlen so interessant. Wer im Handwerk Karriere machen möchte, kann durchaus gut verdienen. Handwerksmeister können im Durchschnitt ein Jahresgehalt von etwa 48.400 € pro Jahr erreichen und stehen damit an der Spitze der Verdienstmöglichkeiten in der Branche. Am unteren Ende der Skala liegen dagegen Friseure, die durchschnittlich etwa 25.000 € pro Jahr verdienen und damit deutlich unter dem Branchendurchschnitt liegen.
Allgemein liegt das durchschnittliche Bruttogehalt von Handwerkern in Deutschland bei ca. 37.600 € brutto jährlich. Das entspricht einem monatlichen Einkommen von rund 3.130 €. Die Gehaltsspanne ist dabei ziemlich groß. Sie reicht von Einstiegsgehältern um die 25.800 € bis hin zu Spitzengehältern von bis zu 56.300 € pro Jahr. Welcher Verdienst letztendlich möglich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Darunter dem Berufsfeld, dem Standort, der Berufserfahrung und natürlich auch davon, ob man als Geselle oder Meister tätig ist.

Bestbezahlte Handwerksberufe
Technische Handwerksberufe bieten besonders gute Verdienstmöglichkeiten, da hier Fachwissen, Präzision und moderne Technologien gefragt sind. Elektriker gehören zu den Spitzenverdienern und verdienen durchschnittlich 39.700 € pro Jahr. Je nach Erfahrung, Region und Spezialisierung kann das Gehalt zwischen 29.600 und 57.900 € liegen. Noch ein wenig besser verdienen Werkzeugmechaniker. Deren Durchschnittsgehalt liegt bei rund 42.000 € jährlich. Die hohe Vergütung in diesen Bereichen spiegelt die steigende Bedeutung technischer Kompetenzen und die Komplexität der Aufgaben wider.
Geringfügig entlohnte Bereiche
Im Handwerk gibt es leider nicht nur Top-Verdiener. Einige Berufe liegen deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Dazu zählen besonders dienstleistungsorientierte Gewerke wie das Friseurhandwerk oder die Fußpflege. Grund dafür sind unter anderem die niedrigen Einstiegshürden und die vergleichsweise geringeren körperlichen Anforderungen. Die Gehälter in diesen Bereichen spiegeln auch wider, dass der Preisdruck in solchen Dienstleistungen oft besonders hoch ist.
Regionale Unterschiede beim Handwerkergehalt
Auch regional gibt es Unterschiede bei den Einkommen im Handwerk. Spitzenreiter ist 2025 Hamburg. Hier verdienen Handwerker durchschnittlich 3.121 € brutto pro Monat. Knapp dahinter liegt Baden-Württemberg mit 3.075 €. Deutlich geringer fallen die Gehälter in ostdeutschen Bundesländern aus. In Thüringen liegt das Gehalt im Durchschnitt bei 2.196 € und in Sachen bei 2.306 €. Somit wird klar, dass der Wohn- und Arbeitsort einen enormen Einfluss darauf hat, wie viel ein Handwerker tatsächlich verdient.

Gehaltsentwicklung im Handwerk
Gehaltsentwicklung nach Berufserfahrung und Qualifikation
Berufserfahrung zahlt sich im Handwerk spürbar aus. Wer neu in den Beruf einstiegt und weniger als drei Jahre Erfahrung mitbringt, verdient im Schnitt rund 35.200 € pro Jahr. Mit der Routine und dem wachsenden Fachwissen steigt letztendlich auch das Einkommen. Nach zehn Jahren Berufserfahrung liegt das Durchschnittsgehalt bereits bei etwa 40.300 € jährlich.

Der Meisterbonus
Die Meisterqualifikation bringt einen erheblichen Gehaltssprung mit sich. Wer den Meistertitel trägt, verdient im Durchschnitt 48.400 € pro Jahr. Das sind rund 15.000 € mehr als erfahrene Gesellen. Dieser "Meisterbonus" macht die Weiterbildung zu einer lohnenden Investition und eröffnet zudem bessere Chancen auf Führungspositionen oder die Selbstständigkeit.
Selbstständigkeit vs. Anstellung
Viele Handwerker träumen von der eigenen Werkstatt oder dem eigenen Betrieb. Doch interessanterweise ist die Selbstständigkeit finanziell im Handwerk kein Selbstläufer. Das Einkommen variiert hier stark:
Mindestlöhne und Tarifstrukturen
Das Einkommen im Handwerk wird wie in jeder anderen Branche auch durch gesetzliche und tarifliche Mindestlöhne geregelt. Seit Januar 2025 gilt:
- Gesetzlicher Mindestlohn: 12,82 € pro Stunde
- Branchenmindestlöhne: oft deutlich höher, je nach Gewerk
Dachdecker profitieren von den höchsten Mindestlöhnen im Handwerk. Dieser liegt bei 14,35 € für ungelernte und bei 16,00 € für gelernte Arbeitnehmer. Das Elektrohandwerk zahlt mindestens 14,41 € pro Stunde. Maler und Lackierer erhalten 13,00 € (ungelernt) bzw. 15,00 € (gelernt).
Tarifbindung zahlt sich aus
Zwar arbeiten nur etwa 42 % der Handwerker in tarifgebundenen Betrieben, doch diese erhalten im Schnitt 844 € brutto mehr pro Monat als ihre Kollegen ohne Tarifbindung. Tarifverträge sorgen für transparente Lohnstrukturen, regelmäßige Gehaltssteigerungen und oft bessere Arbeitsbedingungen.
Weitere Einflussfaktoren auf das Handwerkergehalt
Viele Faktoren bestimmen, wie viel ein Handwerker letztlich verdient. Die wichtigsten im Überblick:
Betriebsgröße
Die Betriebsgröße hat einen erheblichen Einfluss auf die Vergütung:

Spezialisierung und Weiterbildung
Technische Spezialisierungen werden meist besonders gut honoriert. Fachkräfte in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Elektriker profitieren von der Energiewende und der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Technologien. Wer digitale Kompetenzen mitbringt, kann sein Einkommen zusätzlich steigen. Denn Digitalisierung wird auch im Handwerk immer wichtiger.
Gender Pay Gap im Handwerk
Auch im Handwerk existiert ein Gender Pay Gap. Frauen im Handwerk verdienen durchschnittlich 33.500 € pro Jahr, während Männer 38.300 € erhalten. Das entspricht einem Unterschied von 13 %. Bei Elektrikern beträgt der Unterschied bei etwa 7 %, wobei Frauen 37.200 € und Männer 39.900 € verdienen.
Ausbildungsvergütung und Nachwuchsförderung
Die Mindestausbildungsvergütung steigt 2025 deutlich an. Auszubildende im ersten Lehrjahr erhalten mindestens 682 € pro Monat, im dritten Jahr 921 €. In technischen Berufen wie Elektrotechnik oder Maurerhandwerk verdienen Azubis bereits im ersten Jahr rund 1.000 € brutto.
Mit einem Bruttogehalt von durchschnittlich 3.100 € im ersten Jahr nach der Ausbildung, das in manchen Bereichen bis zu 3.700 € betragen kann, sind Gesellen im Handwerk finanziell gut aufgestellt. Dies macht das Handwerk zu einer attraktiven Alternative zum Studium, mit schneller finanzieller Unabhängigkeit und vielfältigen Karrierewegen.
Zukunftstrends und Prognosen
Fachkräftemangel als Gehaltstreib
Der anhaltende Fachkräftemangel bleibt ein starker Treiber für steigende Gehälter. Um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, setzen viele Betriebe auf:
- Höhere Vergütungen
- Flexiblere Arbeitsmodelle
- Stärkere Anreize zur Mitarbeiterbindung
Besonders in zukunftsträchtigen Bereichen wie der Energietechnik werden überdurchschnittliche Gehaltssteigerungen erwartet.
Digitalisierung als Chance
Die Digitalisierung eröffnet dem Handwerk neue Möglichkeiten, sowohl für Betriebe als auch für Beschäftigte. Wer digitale Kompetenzen mitbringt oder moderne Handwerkersoftware-Lösungen im Alltag nutzt, kann nicht nur die eigenen Arbeitsprozesse effizienter gestalten, sondern oft auch das Gehalt verbessern. Immer mehr Handwerksbetriebe setzen daher auf digitale Werkzeuge wie ToolTime, um ihre Abläufe zu optimieren, Projekte besser zu steuern und die steigenden Anforderungen des Marktes erfolgreich zu meistern.
Fazit
Das deutsche Handwerk bietet vielfältige und attraktive Verdienstmöglichkeiten. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 37.600 € liegen Handwerker im soliden Mittelfeld der deutschen Gehälter. Die Spanne reicht von 25.000 € für Friseure bis zu 48.400 € für Handwerksmeister. Regionale Unterschiede bleiben erheblich, wobei der Süden und Westen Deutschlands die höchsten Gehälter bieten. Die Meisterqualifikation zahlt sich mit einem Gehaltszuschlag von rund 15.000 € deutlich aus. Technische Spezialisierungen und Digitalisierungskompetenzen werden zunehmend wichtiger für die Gehaltsentwicklung. Der Fachkräftemangel wirkt als Gehaltsantrieb und eröffnet ausgezeichnete Karriereperspektiven für qualifizierte Handwerker. Wer sich weiterbildet und Verantwortung übernimmt, kann somit im Handwerk definitiv ein attraktives Einkommen erzielen.
FAQs
Quellen
- https://www.kununu.com/de/gehalt/handwerker-in-1694
- https://www.stepstone.de/gehalt/Handwerk/
- https://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Handwerker
- https://www.stepstone.de/gehalt/Handwerker-in.html
- https://www.absolventa.de/jobs/channel/handwerk/thema/gehalt
- https://www.streit-software.de/wissen/handwerker-gehalt
- https://www.stepstone.de/gehalt/Facharbeiter-in.html
- https://www.hwk-mittelfranken.de/artikel/wichtige-aenderungen-fuer-das-handwerk-ab-2025-75,0,6387.html
- https://www.craftboxx.de/handwerker-blog/gehalt-handwerk
- https://www.stepstone.de/gehalt/Elektriker-in-Gebaeudetechnik.html
- https://www.tooltime.app/blog/handwerksberufe-gehalt
- https://www.kununu.com/de/gehalt/elektriker-in-19759
- https://www.stern.de/wirtschaft/job/gehaelter-im-vergleich--das-verdienen-handwerker-und-techniker-8684210.html
- https://www.lohnspiegel.de/gehaltsinfos/anlagenmechaniker_in_fuer_sanitaer_heizungs_und_klimatechnik_34212112.html
- https://www.jobs-regional.de/ausbildungsguide/gehalt-tischler
- https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-006826/p_study_hbs_380.pdf
- https://www.jobvector.de/gehalt/heizung,+klima,+lüftung+und+sanitär/
- https://www.azubiyo.de/berufe/tischler/gehalt/