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Eine Frau und ein Mann stehen lächelnd vor einer Pinnwand und zeigen gemeinsam auf einen ausgedruckten Arbeitsplan.

Wie Du im Handwerk einen effektiven Dienstplan erstellst

Jonas Zabel

Ein durchdachter Dienstplan ist das organisatorische Rückgrat jedes erfolgreichen Handwerksbetriebs. Ohne strukturierte Personalplanung geraten Projekte ins Stocken, Deadlines werden verpasst, und Kunden sind unzufrieden. Gleichzeitig bringt das Handwerk besondere Herausforderungen mit sich. Wechselnde Baustellen, witterungsabhängige Arbeiten und kurzfristige Kundenanfragen verlangen nach flexibler und dennoch rechtssicherer Planung.

Grundlagen der Dienstplanerstellung

Was ein Dienstplan im Handwerk leisten muss

Ein Dienstplan regelt nicht nur, wann Mitarbeiter arbeiten, sondern auch wo. Das unterscheidet Handwerksbetriebe grundlegend von stationären Unternehmen. Neben Einsatzzeiten und Arbeitsorten müssen Qualifikationen, Urlaub, Krankheitsausfälle und gesetzliche Vorgaben berücksichtigt werden. Ein guter Dienstplan bringt Übersicht, Verlässlichkeit und Raum für spontane Anpassungen.

Rechtliche Grundlagen

Die Erstellung von Dienstplänen unterliegt verschiedenen rechtlichen Vorgaben. Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) begrenzt die tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden, in Ausnahmefällen auf 10. Zusätzlich müssen Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden und 45 Minuten bei mehr als 9 Stunden eingeplant werden. Wer einen Betriebsrat hat, muss ihn nach § 87 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG bei der Dienstplanerstellung einbinden.

Änderungen sollten vier Tage vorher angekündigt werden. Eine gute Faustregel: Ein Monatsplan sollte spätestens zwei Wochen vor Monatsbeginn stehen.

Besondere Herausforderungen im Handwerk

Baustellenwechsel, wetterabhängige Einsätze und unterschiedliche Qualifikationen der Mitarbeitenden machen die Planung komplex. Nicht jeder kann jeden Auftrag übernehmen. Dazu kommen spontane Krankmeldungen oder Terminverschiebungen beim Kunden. Deshalb braucht ein guter Plan Puffer, Flexibilität und Überblick.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Dienstplanerstellung

Schritt 1: Personalbedarfsermittlung

Beginne mit der quantitativen Personalbedarfsplanung: Wie viele Leute brauchst Du wann und wo?
Die Formel lautet: Nettopersonalbedarf = Bruttopersonalbedarf - aktueller Personalbestand

Schritt 2: Qualitative Personalplanung

Ermittle, welche Qualifikationen für anstehende Projekte erforderlich sind. Berücksichtige dabei:

  • Fachliche Qualifikationen und Zertifikate
  • Erfahrung mit bestimmten Arbeitsverfahren
  • Führerscheinklassen für Fahrzeuge und Maschinen
  • Sicherheitsschulungen

Schritt 3: Verfügbarkeiten erfassen

Sammle alle relevanten Informationen über Mitarbeiterverfügbarkeiten:

  • Geplante Urlaube
  • Fortbildungen und Schulungen
  • Arbeitsverträge (Vollzeit/Teilzeit/Minijob)
  • Individuelle Arbeitszeiten und Wünsche

Schritt 4: Baustellen und Projekte zuordnen

Ordne Mitarbeiter basierend auf Qualifikationen und Verfügbarkeiten den Projekten zu. Moderne Software ermöglicht dies per Drag-and-Drop in einer grafischen Übersicht.

Schritt 5: Rechtliche Vorgaben prüfen

Überprüfe den fertigen Plan auf Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben. Berücksichtige dabei maximale tägliche und wöchentliche Arbeitszeiten, vorgeschriebene Ruhepausen, Ruhezeiten zwischen Arbeitseinsätzen und die Sonn- und Feiertagsruhe.

Tipp: Plane für Außenarbeiten immer eine Schlechtwetter-Alternative mit ein. Ein zweites Projekt in Reserve oder flexible Indoor-Tätigkeiten sichern Auslastung und Termintreue.

Digitale Tools und Software-Lösungen

Excel eignet sich für kleine Teams mit einfachen Anforderungen. Die Nachteile sind jedoch vielfältig: hohes Fehlerpotenzial, keine Integration zu anderen Systemen und keine mobile Nutzung.

Spezialisierte Dienstplan-Software bietet entscheidende Vorteile:

  • Automatische Überprüfung rechtlicher Vorgaben
  • KI-gestützte Optimierung der Personalverteilung
  • Mobile Verfügbarkeit für alle Beteiligten
  • Integration mit Zeiterfassung und Lohnabrechnung

Handwerk-spezifische Lösungen

ToolTime bietet integrierte Baustellenplanung inklusive Finanzübersicht, Projektkalender und mobiler App-Anbindung. Termine und Aufgaben werden automatisch an die jeweiligen Mitarbeitenden übermittelt, inklusive Push-Benachrichtigungen auf das Smartphone. Die Zeiterfassung und Dokumentation von Terminen wird automatisch mit dem Büro synchronisiert – so behältst Du den Überblick über alle laufenden Projekte.

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Best Practices für effektive Dienstplanung

Ein guter Dienstplan lebt vom Dialog. Regelmäßige Teamabsprachen, die Berücksichtigung individueller Wünsche und eine offene Fehlerkultur sorgen für Akzeptanz unter den Mitarbeitern. 

Plane außerdem mit Puffer für unvorhergesehene Ereignisse. Im Handwerk können Witterung, Materiallieferungen oder Kundenwünsche den Zeitplan durcheinanderbringen. Nutzen Sie digitale Tools, die schnelle Anpassungen ermöglichen. Bei kurzfristigen Ausfällen oder Zusatzaufträgen musst Du sofort reagieren können.

Fazit: Investition in professionelle Dienstplanung

Eine effektive Dienstplanung spart Zeit, Geld und Nerven. Wer in digitale Lösungen investiert, steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Zufriedenheit im Team. Damit wird Dienstplanung im Handwerk vom lästigen Pflichtprogramm zum echten Wettbewerbsvorteil.

FAQs

Was ist ein Dienstplan im Handwerk?

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Ein Dienstplan ist ein Plan, der festlegt, wann und wo Mitarbeitende eingesetzt werden – inklusive Qualifikationen und Pausen.

Gibt es gesetzliche Vorgaben für die Dienstplanung?

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Ja gibt es! Maximal 8–10 Stunden Arbeitszeit pro Tag, Pausenregelungen, Mitbestimmungspflichten und Ankündigungsfristen sind immer zu beachten.

Wie gehe ich mit wetterabhängigen Projekten um?

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Plane Alternativprojekte oder Indoor-Einsätze mit ein. Das reduziert Leerlaufzeiten.

Ist Excel zur Erstellung eines Dienstplans ausreichend?

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Für sehr kleine Betriebe ja – ab fünf Mitarbeitenden oder mehreren Baustellen wird es schnell unübersichtlich. In diesem Fall empfiehlt es sich, auf spezialisierte Software zurückzugreifen.

Wie gelingt die Dienstplan-Kommunikation im Team?

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Mit klaren Regeln, digitalen Tools und der Einbindung der Mitarbeitenden in die Planung.

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