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Ein Handwerker und ein Steuerberater sitzen an einem Tisch

Betriebsprüfung im Handwerk: Umfassender Leitfaden für kleine Handwerksbetriebe

Alexej Steinmark

Als kleiner Handwerker stehst Du vor einer Betriebsprüfung und fragst Dich sicherlich: Wie kannst Du Dich professionell auf diesen wichtigen Termin vorbereiten? In diesem Leitfaden erfährst Du, wie Du Deine administrative Arbeit optimal organisierst und souverän durch den Prüfungsprozess gehst.

Was ist eine Betriebsprüfung im Handwerk?

Eine Betriebsprüfung ist eine umfassende Überprüfung Deiner steuerlichen und wirtschaftlichen Unterlagen durch das Finanzamt. Sie erstreckt sich in der Regel über die letzten drei Jahre und stellt sicher, dass Deine Steuererklärung vollständig und korrekt ist.

Häufigkeit und Timing für Kleinbetriebe

  • Kleinbetriebe (1-5 Mitarbeitende) werden typischerweise alle 6-10 Jahre geprüft.
  • Bei Auffälligkeiten in der Steuererklärung kann die Prüfung häufiger erfolgen.
  • Die Lohnsteuer-Nachschau findet seit 2013 meist alle 4 Jahre statt, teilweise unangekündigt.

Ablauf und Zeitplan einer Betriebsprüfung

Der Ablauf einer Betriebsprüfung folgt einem strukturierten Prozess und kann - je nach Umfang und Komplexität Deines Betriebs - von wenigen Stunden bis zu 5 Tagen dauern.

1. Ankündigungsphase

Die Prüfung wird mindestens zwei Wochen vor Beginn per Prüfungsanordnung angekündigt. Die Anordnung muss folgende Angaben enthalten:

  • Rechtsgrundlagen und zu prüfende Steuerarten
  • Prüfungsumfang und -zeitraum
  • Beginn und Ort der Prüfung
  • Name des Betriebsprüfers
  • Hinweise auf Deine Rechte und Pflichten
Gut zu wissen: Bei der Lohnsteuer-Nachschau können Prüfer unangekündigt erscheinen. Auch wenn sie nicht verpflichtet sind, ist es ratsam, vorbereitet zu sein.

2. Systematische Vorbereitung: Schritt für Schritt

1. Sofortmaßnahmen nach Erhalt der Prüfungsanordnung

  • Steuerberater kontaktieren: Ein Profi hilft Dir, kostspielige Fehler zu vermeiden (Stundensatz: ca. 50-150 €).
  • Selbstanzeige prüfen: Vor Eingang der Prüfungsanordnung kann sie strafbefreiend sein.

2. Dokumentenvorbereitung

  • Unterlagen sortieren: Rechnungen, Kontoauszüge, Kassenbücher, Fahrtenbücher.
  • GoBD-konform arbeiten: Unveränderbare digitale Dokumente und lückenlose Verfahrensdokumentation sicherstellen.
  • Fehlen Dokumente, darf das Finanzamt den Gewinn schätzen oder den Vorsteuerabzug kürzen.

Für viele dieser Dokumente, vom Rechnung bis zum Stundenzettel, findest Du kostenlose Vorlagen bei ToolTime.

3. GoBD-konforme Buchführung sicherstellen

Wesentliche Anforderungen:

  • Unveränderbarkeit digitaler Dokumente
  • Nachvollziehbarkeit aller Geschäftsvorfälle
  • Vollständige Verfahrensdokumentation
  • Zeitnahe Aufbewahrung steuerrelevanter Unterlagen

ToolTime als digitale Lösung:

Mit ToolTime verwaltest Du alle steuerrelevanten Dokumente GoBD-konform in der Cloud: Die Dokumente sind unveränderbar archiviert, jede Änderung wird automatisch protokolliert und Du legst Verfahrensdokumentationen mit wenigen Klicks an. So erfüllst Du alle Anforderungen effizient und ohne Mehraufwand.

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4. Organisatorische Vorbereitung

  • Arbeitsraum vorbereiten: Ruhig, abschließbar und mit allen Unterlagen ausgestattet.
  • Ansprechperson benennen: Bestimme eine zentrale Person, z. B. einen Mitarbeiter aus der Buchhaltung oder Deinen Steuerberater.
  • Mitarbeiter briefen:
    • Höflich und kooperativ bleiben
    • Nur Small Talk, keine Auskünfte zu betrieblichen Details
    • Fachliche Fragen an die benannte Ansprechperson weiterleiten

Spezielle Aspekte für Handwerksbetriebe

Praxisbeispiele aus Deinem Berufsalltag:

In einem Elektroinstallations-Betrieb mit 4 Mitarbeitenden werden pro Monat im Schnitt 45 Rechnungen erstellt. Fehlen davon drei Rechnungen, kann das Finanzamt den Gewinn um bis zu 2.000 € schätzen (Quelle: Bundessteuerberaterkammer).

Ein Malerbetrieb mit zwei Auszubildenden und einem Meister fährt im Jahr ca. 12.000 km zu Baustellen. Unvollständige Fahrtenbücher können zu Kürzungen von Reisekosten in Höhe von bis zu 1.500 € führen.

Ein Schreinerbetrieb verarbeitet jährlich Material im Wert von rund 150.000 €. Fehlende Materialrechnungen im Wert von nur 5.000 € können die Vorsteuer um 950 € reduzieren.

Lohnsteuerprüfung

Als Handwerksbetrieb unterliegst Du einer Lohnsteuer-Nachschau, die mindestens alle vier Jahre stattfindet (gesetzliche Vorgabe). Kritische Prüfpunkte:

  • Korrekte Lohnsteuerabführung
  • Sozialversicherungsbeiträge
  • Berufsgenossenschaftsmeldungen
  • Einhaltung von Höchstgrenzen für 450‑Euro-Kräfte

Branchentypische Schwerpunkte

  • Kassenführung und Bargeschäfte
    • Beispiel: Ein Sanitärbetrieb mit täglichem Barausgabenvolumen von 300 € sollte täglich max. 5 Buchungen pro Kassenbon haben, um Nachfragen zu vermeiden.
  • Behandlung unfertiger Arbeiten
    • Beispiel: Dachdeckerarbeiten, die sich über Dezember/Januar ziehen, müssen im Dezember mit 60 % als unfertige Leistung angesetzt werden, um Schätzzinsen zu vermeiden.
  • Fahrtenbücher und Reisekosten
    • Beispiel: Ein Gerüstbauer mit zehn Baustellenfahrten pro Woche kann bei korrekter Dokumentation jährlich bis zu 2.400 € Reisekosten geltend machen.
  • Bewirtungsbelege
    • Beispiel: Ein Kundengespräch in einem Café für Materialklärung darf max. 70 % des Rechnungsbetrags als Betriebsausgabe ansetzen.
  • Verträge mit Subunternehmern
    • Beispiel: Ein Metallbauer, der jährlich 25.000 € an Subunternehmer bezahlt, muss Verträge und Rechnungen vollständig archivieren, um Nachfragen zu vermeiden.

Kosten und finanzielle Aspekte – Prüfungskosten im Überblick

Direkte Kosten:

  • Steuerberater: 50-150 €/Stunde. Beispiel: Bei 10 Stunden Beratung zahlst Du zwischen 500 € und 1.500 €.
  • Verzögerungsgeld bei fehlenden Unterlagen: ab 2.500 €. Ein Zimmereibetrieb, der drei Monatsabschlüsse nicht vorlegt, zahlt oft 3.200 €.
  • Eigenaufwand: 8-16 Stunden Vorbereitungszeit, z. B. Sortieren von 300 Belegen in 10 Stunden.

Indirekte Kosten:

  • Arbeitsausfall während der Prüfung (durchschnittlich 2 Tage, ca. 1.200 € Personalkosten).
  • Mögliche Steuernachzahlungen: Im Schnitt 4.000 € bei kleinen Betrieben
  • .Zeitaufwand für Nachbearbeitung (durchschnittlich 5 Stunden nach Praxiswerten).

Beispielrechnung:
Ein Sanitärbetrieb mit 3 Mitarbeitenden hatte Gesamtkosten von ca. 6.000 € für eine Betriebsprüfung (Berater 1.000 €, Verzögerungsgeld 2.500 €, Ausfallkosten 1.200 €, Nacharbeit 1.300 €).

Steuerberater-Vergütung richtet sich meist nach dem Streitwert und kann bis zu 50 % der zu erwartenden Mehrsteuern betragen.

Während der Prüfung: Rechte & Pflichten

Deine Rechte
  • Verschiebung beantragen: Bei wichtigen Gründen möglich.
  • Schlussbesprechung nutzen: Kläre offene Punkte und gib Feedback.
  • Einspruch einlegen: Innerhalb eines Monats nach Prüfungsbericht.
Deine Pflichten
  • Kooperationspflicht: Gewähre Einsicht in alle relevanten Unterlagen.
  • Duldungspflicht: Erlaube dem Prüfer den Zugang zu Deinem Büro und den Dokumenten.
  • Höfliches Verhalten: Bleibe respektvoll und professionell.

Digitale Betriebsprüfung

Moderne Prüfungen setzen zunehmend auf digitale Tools. Ab 2025 ist die elektronisch unterstützte Betriebsprüfung (euBP) sogar Pflicht.

Vorteile der digitalen Vorbereitung:

  • Schnellere Bereitstellung von Unterlagen
  • Effizientere Abwicklung für alle Beteiligten
  • Reduzierter Zeitaufwand während der Prüfung

Nachbearbeitung und Einspruch

Strategische Nutzung der Schlussbesprechung:

  • Strittige Punkte gezielt ansprechen
  • Steuerberater hinzuziehen
  • Verhandlung möglicher Steuernachzahlungen
  • Einspruchsverfahren bei Unstimmigkeiten - professionelle Unterstützung lohnt sich

Fazit

Eine professionelle Vorbereitung auf die Betriebsprüfung gibt Dir Sicherheit und schützt vor teuren Überraschungen. Gehe systematisch vor:

  • Steuerberater kontaktieren
  • GoBD-konforme Buchführung umsetzen
  • Arbeitsraum und Ansprechperson festlegen
  • Mitarbeiter briefen
  • Unterlagen digital mit ToolTime verwalten

FAQs

Was ist eine Betriebsprüfung und warum betrifft sie auch kleine Handwerksbetriebe?

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Eine Betriebsprüfung ist eine Kontrolle durch das Finanzamt, bei der Deine steuerlichen und finanziellen Unterlagen geprüft werden. Auch kleinere Betriebe mit wenigen Mitarbeitenden können regelmäßig überprüft werden, meist alle sechs bis zehn Jahre.

Wie läuft eine Betriebsprüfung ab?

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Der Ablauf beginnt mit einer schriftlichen Ankündigung. Danach folgt die Prüfung vor Ort, bei der alle relevanten Unterlagen geprüft werden. Je nach Umfang dauert das zwischen einem halben Tag und bis zu fünf Tagen.

Welche Unterlagen sollte ich für die Betriebsprüfung bereithalten?

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Rechnungen, Kontoauszüge, Fahrtenbücher, Kassenbücher und Verfahrensdokumentationen. Wichtig ist, dass alles vollständig und GoBD-konform digital archiviert ist.

Wie hilft mir ToolTime bei der Vorbereitung?

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Mit ToolTime kannst Du Deine Unterlagen sicher in der Cloud speichern. Änderungen werden automatisch protokolliert und Verfahrensdokumentationen lassen sich einfach erstellen. So bist Du gut vorbereitet und erfüllst alle Anforderungen ohne viel Mehraufwand.

Was kostet eine Betriebsprüfung?

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Die Kosten setzen sich zusammen aus dem Steuerberaterhonorar, eventuellem Verzögerungsgeld und dem eigenen Zeitaufwand. Auch ein möglicher Arbeitsausfall oder Steuernachzahlungen können ins Gewicht fallen.

Was sind typische Fehlerquellen im Handwerk?

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Fehlende Rechnungen, unvollständige Fahrtenbücher oder Probleme bei der Kassenführung. Auch die Behandlung von Subunternehmerverträgen oder Bewirtungsbelegen wird oft kontrolliert.

Was muss ich bei der Lohnsteuerprüfung beachten?

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Neben der korrekten Abführung der Lohnsteuer prüft das Finanzamt auch Sozialabgaben, Meldungen an die Berufsgenossenschaft und die Einhaltung gesetzlicher Regelungen für Minijobs.

Welche Rechte und Pflichten habe ich während der Prüfung?

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Du musst dem Prüfer Einsicht in Deine Unterlagen gewähren und ihn in Deinen Betrieb lassen. Gleichzeitig darfst Du Termine verschieben, eine Schlussbesprechung einfordern und im Zweifel Einspruch gegen das Ergebnis einlegen.

Wie kann ich mich am besten vorbereiten?

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Am besten kontaktierst Du Deinen Steuerberater, legst alle Unterlagen digital ab, benennst eine Ansprechperson und informierst Dein Team über den Ablauf. Je strukturierter Du vorgehst, desto entspannter verläuft die Prüfung.

Was bringt die digitale Vorbereitung konkret?

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Du sparst Zeit, reduzierst den Aufwand während der Prüfung und kannst schneller auf Rückfragen reagieren. Außerdem erfüllst Du alle gesetzlichen Anforderungen, besonders im Hinblick auf die elektronische Betriebsprüfung ab 2025.

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