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Ein lächelnder Handwerker hält eine Rechnung mit einem roten ‚BEZAHLT‘-Stempel in der Hand. In der anderen Hand hält er einen Stempel.

Skonto gewähren im Handwerk: Eine clevere Finanzstrategie?

Nikolai Riffart

In vielen Geschäftsbereichen ist es üblich, bei schneller Zahlung einen Preisnachlass zu gewähren. Man spricht dann von einem sogenannten Skonto. Dank eines Skontos kann ein Handwerksbetrieb nicht nur bares Geld sparen, sondern auch seine Liquidität verbessern. Sollte der Betrieb einen Kredit aufnehmen wollen, wirkt es sich vor den Auskunfteien positiv aus, dass Rechnungen pünktlich gezahlt wurden und dass der Betrieb finanziell gut aufgestellt ist. 

Für den Verkäufer minimiert sich das Risiko von Zahlungsausfällen und der Kunde ist dankbar über den Spezialrabatt es handelt sich also um eine beidseitig gewinnbringende Maßnahme. Ein Skonto sollte jedoch strategisch abgewogen und klar strukturiert sein, damit er sich lohnt und vom Kundenstamm angenommen wird. Im Folgenden beleuchten wir den Begriff genauer und erklären, welche Vor- und Nachteile ein Skonto mit sich bringt.

Skonto – Definition und Beispiel

Ein Skonto ist ein spezieller Rabatt, den Handwerker wie etwa Elektrotechniker, Schreiner oder Maurer ihren Kunden gewähren können. Dieser ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern kann individuell erfolgen, um Geld schneller und zuverlässiger zu erhalten. Zusätzlich wird dadurch die Kundenbindung gestärkt. 

Im Handwerksbetrieb ist es üblich, dass ein Skonto lediglich auf die Materialkosten, wie etwa Pinsel, Fliesen oder Farbe gewährt werden kann. Auf Lohn- oder Dienstleistungskosten wirkt sich das Skonto zwar nicht aus, es ist jedoch häufig so, dass das Material auch einen Großteil der Handwerkerrechnung ausmacht. Ein Skonto kann also dennoch sehr lohnenswert sein. 

Höhe und Frist

Im Schnitt beträgt ein Skonto zwischen 2 und 3 %, mit einer Skontofrist von 7 bis 14 Tagen. Im Gegensatz zu einem einfachen Rabatt spielt also der Zahlungszeitpunkt eine große Rolle. Auch wenn ein paar Prozent wenig klingen, kann der zusätzliche Zinssatz je nach Rechnungsbetrag recht hoch ausfallen. Vergleicht man die Anwendung eines Skontos mit anderen Kreditformen, wie beispielsweise einem Lieferantenkredit, verursacht dieser deutlich mehr Kosten. Ein weiterer Unterschied zwischen einem Skonto und einem regulären Rabatt ist der, dass ein Rabatt oft bei der Abnahme von Dienstleistungen und Produkten in größerer Menge gewährt wird. 

Arten von Skonto

Man unterscheidet zwei Arten von Skonto:

  • Kundenskonto: Rabatt für den Kunden
  • Lieferantenskonto: Rabatt für den Betrieb/Unternehmer vom Lieferanten (z. B. Großhandel)

Wie oben bereits beschrieben, profitieren im besten Fall beide Seiten davon.

Bei einem Skonto, der durch Handwerker gewährt wird, ist ein gängiger Finanzierungshebel, dass auch Barzahlungsrabatte eingeräumt werden, um sofort Geld zu erhalten. Bei Zahlungen mit Kreditkarten oder mit PayPal kann es sein, dass der Betrieb noch zusätzliche Gebühren zahlen muss. Lohnt sich ein Skonto dann noch? Die Zahlungsart sollte gut abgewogen werden, da es grundsätzlich für Kunden attraktiv ist, wenn flexible Zahlungsmöglichkeiten zur Auswahl stehen.

Beispielrechnung für ein Skonto:

Handwerkerrechnung zzgl. Mehrwertsteuer 3000 Euro + 19 % = 3570 Euro
Voraussetzung für das Skonto: 3 % Skonto werden gewährt, wenn die Rechnung innerhalb von 10 Tagen statt nach regulär 30 Tagen gezahlt wird. Die geltende Zahlungsform ist Bargeld.
Zahlung nach 10 Tagen: Skontosatz: 3 % von 3570 = 107,10 Euro

3570-107,10 Euro = 3462,90 Euro
Restbetrag: 3462,90 Euro
Ersparnis durch Skonto für den Kunden: 107,10 Euro

Die Berechnung des Skontos erfolgt immer ausgehend vom Bruttobetrag inklusive Mehrwertsteuer. Es ist wichtig, dass das Skonto bei der Rechnungslegung klar aufgeschlüsselt und transparent dargestellt wird. Außerdem sollten Rechnungen zügig erstellt werden, damit die Kunden genügend Zeit haben, der Zahlungsaufforderung hinterherzukommen. Folgende Angaben müssen auf der Rechnung auftauchen:

  • Skontosatz in Prozent
  • Skontofrist, um die Rechnung zu begleichen
  • Reguläres Zahlungsziel ohne Skonto
  • Bemessungsgrundlage: Bruttobetrag
Gut zu wissen: Auch wenn ein Skonto auf den ersten Blick wie ein kleiner Rabatt wirkt, kann es einer Kreditersparnis von über 20 % pro Jahr entsprechen – vorausgesetzt, der Kunde zahlt zügig. Im Vergleich zu teuren Kontoüberziehungen ist das Skonto also oft der smartere Weg!

Skonto gewähren – Vor- und Nachteile

Die Gewährung eines Skontos hat enorm viele Vorteile, es gibt jedoch grade im Handwerk einige Besonderheiten zu beachten. In der Branche erfolgreich zu sein, ist gar nicht so leicht, da der Wettbewerb hoch ist, die Preise für Materialien durch Inflation steigen und auch die Personalkosten in die Höhe schießen. Man kann jedoch mit kleinen Mitteln, wie etwa der Gewährung eines Skontos dafür sorgen, dass der Betrieb wirtschaftlich gut aufgestellt ist. Folgende Gründe sprechen für die Gewährung eines Skontos:

  • Kulanz gegenüber der Kunden führt zur Erhöhung der Kundenbindung
  • Höhere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt: Kunden entscheiden sich für den Betrieb und nicht für die Konkurrenz, die eventuell kein Skonto gewährt
  • Pünktliche Zahlungseingänge und Wegfall von externen Finanzierungen, die häufig hohe Zinsen verursachen
  • Verbesserung der Liquidität des Betriebes

Nachteile:

  • Finanzielle Einbußen, da Rabatte gewährt werden
  • Gewähren alle Betriebe Skonto, schwindet die Wettbewerbsfähigkeit
  • Kunden könnten sich an die niedrigen Preise gewöhnen, dadurch geht die Besonderheit der Skontogewährung verloren
  • Höherer Planungsaufwand, da die Material- und Arbeitskosten genau aufgeschlüsselt und sauber getrennt werden müssen

Damit das Skonto wirklich wirkt, braucht es eine saubere Auftrags- und Rechnungsstruktur. Mit einer digitalen Lösung wie ToolTime kannst Du Deine Material- und Lohnkosten automatisiert trennen, Skontosätze korrekt ausweisen und Zahlungsziele sauber definieren – alles in einem System. Die Software erleichtert nicht nur die Rechnungsstellung, sondern sorgt auch für Transparenz beim Kunden. So kannst Du Skonto nicht nur strategisch einsetzen, sondern auch rechtssicher und zeitsparend umsetzen.

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Fazit: Skonto als strategisches Werkzeug im Handwerk nutzen

Ob ein Handwerksbetrieb seinen Kunden ein Skonto gewährt, sollte sorgfältig durchdacht sein. Ein Skonto kann ein praktisches Werkzeug sein, um einen pünktlichen Zahlungseingang zu gewährleisten und einen schnelleren Geldfluss herbeizuführen – es bringt jedoch auch ein paar Herausforderungen mit sich. Entscheidet der Handwerksbetrieb sich für eine Skontogewährung, müssen Material- und Arbeitskosten sauber getrennt werden. Auch wenn der Aufwand höher ist, schafft dies Transparenz für den Kunden und stärkt das Vertrauen in den Betrieb. In der Handwerksbranche gibt es häufig Schwankungen hinsichtlich des Arbeitsvolumens und des Cashflows – ein Skonto kann helfen, die Liquidität des Betriebes aufrechtzuerhalten und finanzielle Engpässe zu vermeiden.

Zusätzlich kann ein Skonto als Mittel zur Kundenbindung fungieren, da hierdurch Nähe geschaffen wird und der Betrieb Professionalität und Stabilität ausstrahlt. Sollte die Gewinnmarge sich durch ein Skonto verschlechtern, wäre hiervon eher abzuraten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Skonto sich grundsätzlich lohnt, aber dass eine genaue Prüfung in der Buchhaltung entscheidend ist. Meist ist ein Skonto günstiger als Zinsen für Kontoüberziehungen oder anderweitige Kredite.

FAQs

Ist es im Handwerksbetrieb verpflichtend, ein Skonto zu gewähren?

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Nein, ein Skonto ist eine freiwillige Maßnahme für Betriebe und Unternehmen. Sowohl der Skontosatz als auch die Skontofrist können individuell bestimmt werden.

Wie hoch ist der Skontosatz im Durchschnitt?

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Die Höhe des Skontosatzes fällt ganz unterschiedlich aus. Im Schnitt liegt dieser bei 2–3 % bei einer Zahlungsfrist von 7 bis 14 Tagen.

Wer zieht das Skonto ab?

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Der Handwerksbetrieb selbst. Dies muss jedoch im Kaufvertrag oder in der Rechnung klar ausgewiesen sein. Ein Kunde darf das Skonto nicht einfach abziehen.

Auf welchen Teil der Rechnung kann ein Skonto gewährt werden?

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In der Handwerksbranche wird das Skonto auf die Materialkosten angewendet. Diese müssen klar von den anderen Aufwendungen getrennt werden.

Welche Vorteile bringt ein Skonto mit sich?

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Jede Menge, wie beispielsweise eine höhere Liquidität, eine stärkere Kundenbindung, eine höhere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt und eine stabile Finanzlage mit Planungssicherheit.

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